• Bembana Valley - Orobie Alps - Bergamo - Italy

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PFLANZENWELT

botton d'oro Die Bergwelt des Valle Brembana mit ihrer unterschiedlichen Sonneneinstrahlung, ihrer variierenden atmosphärischen Luftfeuchtigkeit, ihrem Reichtum an Seen und Wasserläufen, den beachtlichen Höhenunterschieden der Bodenbeschaffenheit und den Eingriffen durch Menschen kann sich mit Recht als eine der reichsten und verschiedenartigsten des ganzen italienischen Voralpenraumes sehen, insbesondere hinsichtlich der Pflanzenwelt in den Voralpen. Der unregelmäßige geografische Verlauf der Orobischen Alpen und der Voralpen, die den von der Ebene kommenden klimatischen Einflüssen unterschiedlich ausgesetzt sind, beeinflusst hauptsächlich die Baumvegetation und die Holzarten. Die Kastanie ist selten, sie kommt nur auf der Talsohle vor, auf der Anhöhe befindet sich ein Niederwald aus Weichholz-Baumarten.

rosa di natale Zwischen 600 und 1500 m Höhe sind Buchenwälder, gemischt mit Hagebuchen und Nussbäumen sowie anderen Laubbäumen wie Erlen, Eschen, Silberpappeln und Birken. Manchmal zeigen sich einzelne hundertjährige Buchen auf Weiden oder in der Nähe alter Jagdhütten. Über 1000 Meter Höhe entfalten sich Nadelwälder, auch wenn sie nicht allgemein verbreitet sind. Die Rottanne ist die meist verbreitete Baumart, die weite Flächen bedeckt, vor allem im oberen Val Brembana, wo sich reine Nadelwälder oder Mischwälder mit Buchen bilden. Die Baumgrenze der Nadelwälder oder der Hochwälder reicht bis zu 2000 Meter Höhe im oberen Val Brembana, sie geht im Val Seriana auf 1700 Meter zurück und steigt erneut im Val di Scalve auf 1850 Meter. In den Voralpen ist sie im Allgemeinen 100 - 200 Meter niedriger. In den westlicher gelegenen Tälern kommt die Lärche vor, die im Val Seriana von der Weißtanne verdrängt wird. In der Gegend von Capovalle (Roncobello) kommt die Waldkiefer vor. Der Wald von Torcole di Piazzatorre besteht im Wesentlichen aus Weißtannen.

peonia Im Gebiet der aus saurem Gestein der Archaik geformten Orobischen Alpen behaupten sich über den Nadelwäldern weit auslaufende Weiden, auf denen sich die Almenflora entwickelt; die vorkommenden Blumen sind verhältnismäßig gleichartig, es gibt keine Artenvielfalt, aber es fehlen nicht wertvolle Pflanzenvorkommen wie die Viola Comollia und die Sanguisorba Dodecandra. Auch die Grüne Erle ist weit verbreitet, gemischt mit Alpenrosen und Blaubeeren. Aber auf der Höhe der aus Kalkstein gebildeten Voralpen entfaltet sich die Flora in ihrer ganzen Vielfalt. Das dolomitische Gebiet beheimatet zahlreiche Arten, die basischen Boden bevorzugen und einer sozusagen widerstandsfähigen Pflanzenfamilie zugehören. Während der letzen Glazialzeiten war der Voralpenraum der Orobischen Alpen nur begrenzt von Gletschern bedeckt. So konnten sowohl die Reliktenflora, die den Gletscherbildungen widerstand, als auch die Arten nordeuropäischen Ursprungs, die sich im Zuge der Gletscherbildung über Europa nach Süden verbreiteten, überleben. Die lang anhaltende Isolierung durch die Gletscher des Adda und des Oglio war die Ursache der Entwicklung wertvoller Pflanzenvorkommen. Das Umgekehrte geschah in der warmen Zeit nach der Glazialzeit, als Pflanzenarten des Mittelmeers wie Oliven, Trauben und Zypressen die Seen der Voralpen erreichten.

flora Die Hochebene zeigt sich zuerst in einem Horizont aus Strauchwerk, vor allem Alpenrosen, Ginster, Zwergkiefern, Latschenkiefern und Erlen, und dann in einem Horizont aus Weiden. Hier entfaltet sich der außergewöhnliche Reichtum der Alpenflora, die Geröllhalden und Bergspitzen, Weiden und Wiesen mit zahllosen Pflanzen bevölkert, genannt seien nur die Linaria Bergamasca, der Steinbrech, der Gallio del Monte Arera usw... Dieser Pflanzenreichtum zeigt sich besonders in den großen Gebirgsgruppen aus Kalkstein: Arera, Menna, Presolana, Camino. Bewundern und schützen Sie diesen Reichtum: Eine fotografierte Blume lebt immer, eine gepflückte Blume welkt und stirbt in den wenigen Stunden des Abstiegs ins Tal.

FLORA SPONTANEA PROTETTA - ALPI OROBIE - VALLE BREMBANA